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Untersuchung von Opensignal Satelliten-Konnektivität für Smartphones

Von Bernhard Lück

Funklöcher, abgelegene Gebiete – Mobilfunknutzer können sich nicht immer auf die Netz-Verfügbarkeit verlassen. Als mögliche Lösung rückt hier die Satelliten-Konnektivität in den Fokus. Opensignal hat deshalb in 100 Märkten untersucht, wie groß das Problem „Kein Netz!“ überhaupt ist.

Opensignal wollte wissen: Wie groß ist das Potenzial satellitengestützter Konnektivität für Smartphones?
Opensignal wollte wissen: Wie groß ist das Potenzial satellitengestützter Konnektivität für Smartphones?
(Bild: © – AndSus – stock.adobe.com)

Satelliten-Konnektivität kommt nun auch für das Smartphone: Apple hat der iPhone-14-Serie eine erste entsprechende Funktion hinzugefügt, Ericsson, Qualcomm und Thales erproben nicht-terrestrische 5G-Netze (5G NTN) für Smartphone-Nutzungsfälle.

Satelliten-Konnektivität, so Opensignal, werde dabei vor allem zu Beginn kein billiges Unterfangen sein, weshalb, neben regulatorischen Details und Genehmigungen in einzelnen Ländern, zunächst vor allem Märkte ins Auge gefasst würden, in denen höhere Gebühren verlangt und bezahlt werden können. Innerhalb der G7-Staaten zeigen die Opensignal-Daten deutliche Unterschiede im Anteil der Zeit, die Nutzer ohne Mobilfunkdienst verbringen:

Sie reichen von 2,14 Prozent in Frankreich bis zu 0,51 Prozent in Japan. Deutschland liegt mit 1,17 Prozent auf Platz vier. Diese Zahlen wirken klein, können aber angesichts der Umstände entscheidend sein, sei es eine Autopanne in einem Funkloch oder ein Unfall beim Wandern in den Bergen, so die Verfasser des Berichts. Der Fokus der Satelliten-Konnektivität werde daher zunächst auf Notrufen liegen. Opensignal nennt folgende Gründe:

  • Smartphones können Probleme bekommen, schnelle Satelliten in niedrigen Umlaufbahnen zu sehen: Ein eingeschränktes Sichtfeld auf den Himmel kann bei Heimübertragungsanlagen, die auf Satellitentechnik basieren, Verbindungs- und Geschwindigkeitsprobleme verursachen – ähnlich wie bei Smartphones Einschränkungen durch Bäume, Berge oder Gebäude entstehen können. Kurze Nachrichten gehen eher durch.
  • Akkulaufzeiten verhindern anspruchsvollere Dienste: Im Vergleich zu stationären Satellitenschüsseln haben Smartphones wesentlich kleinere Akkus für alle Funktionen. Kurze Nachrichten minimieren den Verbrauch.
  • Nachrichten halten Datenkosten niedrig: Kurze Nachrichten verbrauchen nur kleine Datenmengen. So lassen sich Roamingkosten für die Betreiber besser steuern.

Während im Landesdurchschnitt die Zeitanteile ohne jede Verbindung gering erscheinen, gebe es innerhalb einzelner Länder größere Fluktuationen, oft im Zusammenhang mit der Dichte der Besiedelung und der topografischen Beschaffenheit. Ähnliches lasse sich für einzelne Regionen feststellen. Die Herausforderung für Netzbetreiber liege darin, dass Märkte mit höheren Zeitanteilen ohne Verbindung oft die mit einer laut BIP geringeren Kaufkraft seien. Und auch innerhalb einzelner Länder sei die Verteilung ähnlich zwischen gut erschlossenen Ballungsräumen und dem ländlichen Raum. Wie in der Diskussion um Funklöcher und Netz-Sharing, werde auch im Bereich der Satelliten-Konnektivität eine Debatte geführt werden müssen, von der internationalen bis zur regionalen Ebene.

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